Wallfahrtsregeln
  Nur derjenige ist ein echter Wallfahrer, 
  der in der christlichen Pilgergemeinschaft intensiv mitlebt, mitgeht und sich 
  an die Wallfahrtsregeln hält. Eine solche Gemeinschaft ist einerseits Hilfe 
  auf dem Weg zu Gott, andererseits Frucht des Suchens nach Gott. 
  -  „Zeiten für Gott” 
    prägen den Tagesablauf der Wallfahrt. Anders als im Alltag soll damit 
    zum Ausdruck kommen, dass wir Gott in allem den Vorrang geben. Darum ist es 
    wichtig, sich auf Zeiten des Gebetes und der Stille, die tägliche Mitfeier 
    der Eucharistie bzw. anderer Gottesdienste und Beteiligung an den Gesprächen 
    (z.B. Schriftgespräch) einzulassen und sie mitzutragen.
 
 
-  Die Weggemeinschaft kann nur 
    durch gegenseitiges Geben aller Teilnehmer ent- und bestehen. Das bedeutet, 
    dass sich jeder entsprechend seiner Fähigkeiten und Voraussetzungen an 
    den Aufgaben der Gruppe beteiligt (z.B. Musizieren, Sanitätsdienst, Brotschmieren, 
    Besendienst). 
 
 
-   Da wir als Schwestern und Brüder 
    unterwegs sind, wäre es ein schönes Zeichen, wenn das auch durch 
    das gegenseitige „Du” zum Ausdruck käme. 
 
 
-  Dem Wallfahrtscharakter entsprechend 
    verzichten wir für die ganze Zeit auf Alkohol, Nikotin und Eis, ebenso 
    auf Radio, Handy und andere Möglichkeiten der Ablenkung vom eigentlichen 
    Sinn der Wallfahrt. Da viel Engagement von jedem benötigt wird, damit 
    sich die Gemeinschaft trägt, wirst Du kaum zum Brief-Schreiben kommen, 
    ohne den offenen Blick für den anderen zu verlieren und Dich selber einzuigeln. 
    Wir suchen keine Gaststätten, Kioske und Geschäfte auf. Für 
    die Verpflegung wird gesorgt. 
 
 
-  Wir nehmen Rücksicht auf 
    unsere Umgebung, gehen achtsam mit Gottes Schöpfung um (d.h. die Umwelt 
    nicht mit Abfällen beschmutzen, Pflanzungen nicht beschädigen, kein 
    Obst von Bäumen pflücken, andere Menschen nicht stören, uns 
    dem Straßenverkehr entsprechend verhalten). 
 
 
-  Auch in der Kleidung ist dem 
    Sinn der Wallfahrt Rechnung zu tragen (d.h. wir tragen keine Sportkleidung, 
    weil wir kein Sportverein sind.) 
 
 
-  Durch die Beanspruchung unterwegs 
    ist geschwisterliche Rücksichtnahme notwendig. 
 
 
-  Wir bleiben am Abend zusammen; 
    somit entfällt ein Ausgang in die betreffende Ortschaft. Den Tag beschließen 
    wir mit der Komplet und verbleiben in nächtlichem Schweigen. 
 
 
-  Die quartiergebenden Gemeinden 
    freuen sich auf unser Kommen. Darum wollen wir dankbar für ihr Entgegenkommen 
    sein und sensibel für ihre Situation. Ebenso lassen wir uns von ihnen 
    nicht bequem bedienen. 
 
 
-  Erfahrungsgemäß entstehen 
    auf einem solchen Weg des intensiven Miteinanders auch Schwierigkeiten. Wir 
    machen uns vielleicht schon mit inneren Konflikten auf den Weg. Auf der Wallfahrt 
    sollten wir die Versöhnung mit Gott und dem anderen suchen, was seinen 
    tiefsten Ausdruck im Bußsakrament findet.